Zeit

Die Zeit stellt für alle beteiligten Personen die schwerste „Technik“ dar. Durch Prozesse im Körper der vermissten Person bilden sich Gase, die nach einer bestimmten Zeit zu einem Aufsteigen der Person an die Wasseroberfläche führen. Dies dauert je nach Tiefe und Temperatur des Gewässers unterschiedlich lange – auch mehrere Wochen sind möglich. Unter einer bestimmten Wassertemperatur und unter einer bestimmten Wassertiefe steigt eine vermisste Person nicht mehr zur Oberfläche; die zugrunde liegenden Prozesse sind unterbunden. Als Faustregel gilt: unter 3 Grad Wassertemperatur und 60m Wassertiefe ist mit einem Aufsteigen der vermißten Person nicht zu rechnen. Darüber liegt allerdings eine unbestimmte Grauzone. Aufgrund mangelnder wissenschaftlicher Untersuchungen ist noch nicht geklärt warum manche Personen auch aus Wassertiefen von 20m oder höheren Wassertemperaturen als 3 Grad nicht aufsteigen.

 

Meist wissen die örtlichen Hilfsorganisationen ob in einem bestimmten Gewässer mit dem Aufsteigen einer vermissten Person zur Wasseroberfläche zu rechnen ist; erfahrene Helfer können oft sogar die Zeit relativ genau einschätzen.

 

Sollte eine vermisste Person nach dem Aufsteigen an der Wasseroberfläche nicht gefunden werden, kann sie auch wieder absinken. Dies führt leider meist zu einer enormen Vergrößerung des Suchgebietes; eine Einschätzung auf den neuen Liegeort zu geben ist meist unmöglich.

 

Zum dem Thema „Aufsteigen von vermissten Personen“ gibt es eine Menge Meinungen die selten bis nie auf wissenschaftliche Ergebnisse begründet sind. Einzig die Erfahrung für ein einzelnes Gewässer von einzelnen Personen kann hier als verlässlicher Anhaltspunkt angesehen werden.

Vorteile:

  • bei sehr geringen Wassertiefen (bis 10m) ist ein Aufsteigen der vermissten Person sehr wahrscheinlich

Nachteile/Grenzen:

  • die psychische Belastung durch das reine Warten auf das Aufsteigen ist sehr hoch
  • das Gewässer muss regelmäßig kontrolliert werden, damit die vermisste Person nicht vor dem Auffinden wieder absinkt
  • keine wissenschaftlichen Grundkenntnisse über das Aufsteigen von vermissten Personen
  • ein Aufsteigen der Person ist z.T. auch bei geringen Wassertiefen nicht sicher

Ideale Einsatzgebiete:

  • flache Gewässer jeder Art