Chiemsee – Erfolgreiche Suche nach 27 Jahre vermisstem Schlittschuhfahrer

Februar 1985 – Ein Schlittschuhläufer bricht am Westufer des Chiemsees in das Eis ein und ertrinkt; trotz tagelanger Suche bleibt er verschollen.

September 2012 – Die gemeinsame Durchsicht der Fallakte lieferte der Wasserschutzpolizei Prien und Christian Müller, Inhaber der Firma Tauchdienste, Anhaltspunkte, mit deren Hilfe das Suchgebiet eingegrenzt werden konnte. In einem mehrtägigen Einsatz suchte Müller den relevanten Bereich mit einem Sidescan-Sonargerät ab. Nach Auswertung der erfassten Daten wurde die lenkbare Unterwasserkamera der Priener Wasserschutzpolizei mit dem Rundum-Sonargerät der Firma Tauchdienste zur Verifikation der gefundenen Objekte verwendet;  schon der erste überprüfte Punkt stellte sich als der Körper des 27 Jahre lang vermissten Mannes heraus.

Der Leichnam wurde am 25.09.2012 von Tauchern der Bundeswehr aus einer Wassertiefe von rund 50 Metern geborgen und der KriPo Traunstein übergeben.

Die enge Zusammenarbeit zwischen der Wasserschutzpolizei Prien a.Ch. und der Münchner Firma Tauchdienste führte bereits im Januar 2009 zum Auffinden eines sechs Wochen zuvor in den Chiemsee abgestürzten Ultraleichtflugzeuges und im Juli 2012 zum Fund eines 8 Jahre lang ebenfalls im Chiemsee vermissten Motorbootfahrers. Zudem konnte Müller im Oktober 2011 einen 10 Jahre lang im Ammersee verschollenen Segler ausfindig machen.

Bislang galt die Suche nach lange im Wasser vermissten Personen als wenig Erfolg versprechend; diese Funde belegen jedoch, dass unter Einbeziehung möglichst vieler Umgebungsvariablen, durch die richtige Technik und vor allem die entsprechende Vorgehensweise die Möglichkeit besteht, Vermisste selbst noch nach Jahrzehnten finden zu können.

Die Firma Tauchdienste hat sich auf die Suche von Personen und Objekten unter Wasser spezialisiert; darüber hinaus unterstützt der Firmeninhaber Christian Müller verschiedene Organisationen bei Suchaufgaben und schult deren Personal am Sidescan-Sonar.

Weitergehende Auskünfte über diesen Fall erteilt die Pressestelle des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.